Omnipod 5
Warum alle auf das Hybrid-Closed-Loop-System gewartet haben
Stelle dir vor, du hast einen Sensor, eine Pumpe und eine Software, die alle miteinander kommunizieren und eigenständig entscheiden können, ob du Insulin brauchst oder nicht. Das ist eine der wichtigsten neuen Funktionen des Omnipod 5 Systems. Es ermöglicht dir eine nahezu automatisierte Insulintherapie. Welche Vorteile der Omnipod 5 des amerikanischen Herstellers noch zu bieten hat, haben wir hier für dich zusammengestellt.
Für noch mehr Unabhängigkeit deiner Diabetes-Therapie
Mit dem neuen Hybrid-Closed-Loop-System ist dem amerikanischen Hersteller Insulet ein echtes Highlight in der Diabetes-Therapie gelungen: Denn erstmals kann eine schlauchlose Pumpe von ganz allein mit dem Dexcom G6 Sensor kommunizieren und aufgrund der Messwerte entscheiden, ob der Nutzer Insulin benötigt oder nicht. Das kann vor zu hohen oder zu niedrigen Blutzuckerwerten schützen – sowohl bei spontanen Aktivitäten am Tag als auch nachts im Schlaf.
Dabei entscheidet das Ominpod-5-Steuergerät automatisch, ob die Blutzuckerwert im Zielbereich liegen und verringert, erhöht oder pausiert die Insulinabgabe von selbst. Durch das kontinuierliche Überprüfen der Messwerte – alle fünf Minuten – können so starke Abweichungen vermieden werden. Ein weiterer Pluspunkt: Das Steuergerät muss dabei nicht in unmittelbarer Nähe sein — der automatisierte Modus läuft dennoch weiter.
Dieses neue System der Insulintherapie wird auch AID genannt. AID steht für Automatische Insulin Dosierung (AID) und eignet sich für Diabetes-Typ-I-Patienten ab zwei Jahren. Erst seit September 2023 ist der Omnipod 5 in Deutschland erhältlich.
Vorteile des Omnipod 5
Da der Pod ohne Infusionsset auskommt und somit kein Schlauch mehr benötigt, gewinnen die Diabetes-Patienten auch beim Tragen zusätzlich an Bewegungsfreiheit. Denn so kann der Pod auf Wunsch auch an anderen Stellen als am Bauch getragen werden, zum Beispiel am Oberarm. Dank seiner handlichen Größe von 3,9 x 5,2 cm sind solche Körperbereiche kein Hindernis mehr.
Aufgrund des Depots von 200 Einheiten Insulin kann der Pod bis zu drei Tage getragen werden, ehe er aufgefüllt bzw. getauscht werden muss.
Des Weiteren ist er auch noch bei einer Tiefe von bis zu 7,60 Meter wasserdicht. So kann der Pod bis zu 60 Minuten im Wasser getragen werden — gerade für Kinder und Jugendliche im Sommer ein echter Mehrwert.
Neben den technischen Vorteilen überzeugt auch das Hybrid-Closed-Loop-System mit einer Neuheit: Es passt automatisch die basale Insulinabgabe an. Dabei bezieht der Algorithmus des Systems den Tagesgesamtbedarf an Insulin in die Berechnung mit ein und verringert, erhöht oder pausiert die Insulinabgabe eigenständig.
Ein weiterer Pluspunkt: Der SmartBolus-Rechner des Omnipod 5 hilft bei der Berechnung deiner Bolusdosis. Dazu bezieht der Rechner unter anderem die vom Nutzer eingetragenen Kohlenhydrate, des zuletzt gemessenen Glukosewertes, der Änderungsrate des Glukosespiegels und des aktiven Insulins in die Berechnung mit ein. Damit wird die Ermittlung des Boluswert deutlich erleichtert und spontanen Mahlzeiten oder Snacks steht nichts mehr im Wege.
Nachteile des Omnipod 5 Systems
Dennoch hat das Hyprid-Closed-Loop-System des Omnipod 5 auch seinen Grenzen: Wie bei allen anderen Systemen auch muss für Mahlzeiten dennoch ein Bolus vom Nutzer selbst angeben werden.
Des Weiteren benötigt man die Dexcom-G6-App sowie ein funktionstüchtiges Smartphone, um das Steuergerät nutzen zu können. Damit ist die Verwendung für Diabetes erkrankte Kinder fraglich.
Auch das Depot von 200 Einheiten Insulin kann ein Nachteil für manche Nutzer sein. Denn spätestens alle drei Tage muss der Pod getauscht werden. Gerade für längere Urlaubsreisen ist dies bei der Planung und Vorbereitung zu beachten.
Hauptmerkmale des Omnipod 5 Systems
- **Automatische Basalrateneinstellung:**
Eines der bemerkenswertesten Merkmale des Omnipod 5 ist die automatische Basalrateneinstellung. Das System verwendet einen fortschrittlichen Algorithmus, um die Basalrate automatisch anzupassen, basierend auf den gemessenen Blutzuckerwerten. Dies ermöglicht eine präzisere Insulinabgabe und eine bessere Blutzuckerkontrolle.
- **Konnektivität und Integration:**
Das Omnipod 5 ist mit modernster Technologie ausgestattet, die es dem Benutzer ermöglicht, die Pumpe mit einem Smartphone oder einer anderen kompatiblen Plattform zu verbinden. Dies erleichtert die Überwachung und Steuerung der Insulinabgabe sowie die Datenaufzeichnung. Die Integration von Insulinpumpe und CGM (kontinuierlicher Glukosemonitor) ermöglicht eine bessere Überwachung des Blutzuckerspiegels.
- **Schlauchfreies Design:**
Wie sein Vorgänger, der Omnipod Dash, ist auch das Omnipod 5 schlauchfrei. Das bedeutet, dass es keine Schläuche oder Kabel gibt, die den Benutzer einschränken. Dieses Design bietet Bewegungsfreiheit und Komfort, da die Pumpe diskret unter der Kleidung getragen werden kann.
- **Intuitive Bedienung:**
Die Benutzeroberfläche des Omnipod 5 ist benutzerfreundlich und einfach zu bedienen. Das Touchscreen-Display ermöglicht eine mühelose Navigation durch die Menüs, was besonders für jüngere Nutzer oder Menschen mit begrenzter Sehkraft von Vorteil ist.
- **Personalisierung:**
Das System bietet eine hohe Anpassbarkeit. Benutzer können ihre Insulinabgabeprofile, Alarme und Erinnerungen nach ihren individuellen Bedürfnissen einstellen.
Unterschied zwischen Omnipod Dash und Omnipod 5
Das Omnipod 5 Insulinpumpensystem verspricht eine aufregende neue Ära für Diabetiker, indem es innovative Funktionen und Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell, dem Omnipod Dash, bietet. Die automatische Basalrateneinstellung, die verbesserte Konnektivität und die Personalisierungsoptionen machen das Omnipod 5 zu einem vielversprechenden Werkzeug zur Diabeteskontrolle.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Verfügbarkeit und spezifische Funktionen des Omnipod 5 von Land zu Land variieren können. Diabetiker sollten sich daher an ihren behandelnden Arzt oder an den Hersteller wenden, um herauszufinden, wann und wie sie Zugang zu diesem Insulinpumpensystem erhalten können.
Der Omnipod 5 in der Übersicht:
- Automatisierte Abgabe von Insulin – tagsüber und nachts
- Pod kommuniziert mit Sensor und Steuergerät kontinuierlich
- Intuitive Steuerung über smartphoneähnliches Steuergerät
- Pumpe, die ohne Infusionsset auskommt
- Kein Schlauch, daher maximale Bewegungsfreiheit
- Wasserdicht bis zu 7,6 Meter und über 60 Minuten
- Smarter Bolusrechner
- Handlicher Pod mit den Maßen 3,9 x 5,2 cm
- 200 Einheiten Insulin im Pod
- Seit September 2023 in Deutschland erhältlich
Anwendung – in drei Schritten zur Insulinabgabe
1) Zunächst muss der Pod mit Insulin gefüllt werden. Verwende dazu die mitgelieferte Füllspritze und befülle den Pod anhand der Anleitung, die du auf dem Steuergerät lesen kannst. Anschließend führt das Omnipod 5®-System eine Reihe von Sicherheitstests durch, zum Beispiel wird der Pod entlüftet.
2) Sind die Sicherheitstests durchgeführt, kannst den Pod überall dort anbringen, wo du sonst auch eine Insulin-Injektion vornehmen würdest. Das System gibt dir eine Reihe von Körperstellen vor und du kannst auswählen, für welchen Körperbereich du dich entschieden hast: Vorder- oder Rückseite, Arme, Bauch, Rücken oder Beine. Das hilft dir auch, die Platzierung des Pods noch besser zu überwachen.
3) Jetzt kann es losgehen, drücke auf „Start“ und die Kanüle wird automatisch eingeführt. Die Insulinabgabe beginnt auf Tastendruck.
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Unsere persönlichen Anmerkungen zum Omnipod-5-System
Im Gegensatz zum herkömmlichen Omnipod-Personal-Diabetes-Manager besitzt das Omnipod 5 System kein integriertes Blutzuckermessgerät. Zwar können die Werte händisch eingegeben werden, jedoch ist diese Funktion für Typ-1-Diabetes-Patienten nicht ausschlaggebend.
Probe-Pod bestellen
Du bist dir nicht sicher, ob die Diabetestherapie mit dem Omnipod-5-System geeignet ist? Hier bietet Insulet einen tollen Anwender-Service. Unter https://www.omnipod.com/de-de/bestellen kannst du dir einen Demo-Pod zum Testen bestellen. Gerade der Pod ist in seinen Funktionen eingeschränkt, soll dir aber ein erstes Gefühl für die Handhabe und das Tragen geben.
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Die automatische Basalrateneinstellung funktioniert bei mir überhaupt nicht. Der Omnipod gibt zu wenig ab, so dass meine Werte ständig zwischen 250 und 300 liegen.
Woran liegt das.
LG Conny